Medienberichte



Am 2. Juni 2000 berichtete Marcel Vogel im «Walliser Bote»:

Erinnerungen an Rom

Ehemalige Schweizergardisten trafen sich am Auffahrtstag

S a a s - G r u n d. — Die ehemaligen Schweizergardisten in Rom vermochten am gestrigen Auffahrtstag anlässlich ihrer Jahrestagung der Bevölkerung und insbesondere den Gottesdienstbesuchern eine leichte Brise aus Rom zu überbringen. Der Tag stand ganz im Zeichen der Gesellschaft, Kameradschaft und der Erinnerungen. Die Generalversammlung bildete den Abschluss des Treffens.

Die Sektion Wallis der ehemaligen Schweizergardisten zählt rund 100 Mitglieder und wird von Roland Walker aus Naters präsidiert. In Saas-Grund trafen sich ehemalige Gardisten aller Altersstufen, in Uniform oder auch in Zivil. Das letzte Treffen fand übrigens in Savièse statt.

Kirchliche Anlässe als Hauptaktivität
Den eigentlichen Auftakt der Gardistentagung in Saas-Grund, die alljährlich am Auffahrtstag durchgeführt wird, bildete der Festumzug durch das Dorf bis zur Pfarrkirche. In Begleitung der Natischer Tambouren marschierten die strammen Gardisten an den Zuschauern vorbei als wären sie gestern noch in Rom dabei gewesen. Dem feierlichen Gottesdienst folgte ein Apéro und ein Mittagessen. Die Generalversammlung zum Abschluss zählt bei der Vereinigung nicht zum Wichtigsten. Als Hauptaktivitäten gelten ausschliesslich kirchliche Anlässe wie Fronleichnam, Patronatsfeste, Pfarrempfänge oder das Bistumsfest. Gardisten, die mehr als fünf Jahre beim Papst Dienst geleistet haben, sind im Besitze einer eigenen Uniform, für alle anderen stehen von der Sektion der Vereinigung solche zur Verfügung. Als Hochburg der ehemaligen Gardisten zählt im Wallis zweifellos Naters. Es gab Zeiten, an denen allein zwölf von dort in Rom Dienst leisteten.

Gardistentreffen als gesellschaftlicher Tag
Im Vordergrund des Gardistentreffens steht das Gesellschaftliche. Da werden alte Bekanntschaften aufgefrsicht, Erinnerungen wachgerufen und immer wieder neue Kontakte geknüpft. Für einen Gardisten bleibt die Erinnerung an Rom unvergesslich. Jeder kennt fast jeden, ob Ehemaliger oder Dienstleistender, die Verbindung untereinander und nach Rom bleibt bestehen. Der Gardistenberuf ist ein besonderer und wird bei der Bevölkerung geachtet. Er gilt als Lebensschule mit einer breitgefächerten Erfahrung und als Referenz. So kommt es nicht von ungefähr, dass ehemalige Gardisten einen relativ leichten Wiedereinstieg ins Berufsleben finden. In Saas-Grund traf man so auch mehrere interessante Gesichter unter den ehemaligen Schweizergardisten, die heute im Wallis in der Öffentlichkeit stehen. So unter anderem Dr. Alfred Rey als Delegierter für Finanzfragen des Kantons Wallis oder Oberst Tony Jossen, um nur zwei aufzuzählen. Wie wichtig die Schweizergarde genommen wird, beweist die Anwesenheit von Bundesrat Adolf Ogi an der diesjährigen Vereidigung in Rom.
mav

«Walliser Bote» vom 2. Juni 2000 [428 KB]